Milchstraße fotografieren

Es ist zwar dafür noch relativ  früh im Jahr, aber trotzdem standen die Bedingungen am Montag den 24.04.17 geradezu perfekt. Der Blick aus dem Fenster zur Hornisgrinde war außergewöhnlich klar und laut Wetter-App war weit und breit keine Wolke in Sicht. Außerdem passte das mal wieder sehr gut in meinen Schichtplan. 🙂

Ich hatte vor, die zu der Jahreszeit recht tiefstehende Milchstraße über Kappelrodeck festzuhalten – möglichst mit den Reben und Weinbergen im Vordergrund.

Um Richtung und Position der Milchstraße zu bestimmen nutze ich die (kostenpflichtige) App „Sun Surveyor„. Eine der genialsten Apps auf meinem Smartphone welche ich u.a. für sowas nutze. Es gibt auch eine kostenlose Lite-Version. Da ist aber u.a. keine Milchstraßenbestimmung möglich.

Sreenshot der App „Sun Surveyor“

Wecker also auf 2 Uhr gestellt um frühzeitig vor Ort zu sein.

Aufgewacht um kurz nach 3 Uhr. Na super! Der Smartphonewecker war wohl nicht besonders erfolgreich. Zum Glück hab ich ja nur knapp 10 Minuten bis nach Kappel, und die Kamera ist ja sowieso immer „geladen und entsichert“. 🙂

Dort angekommen, war die Milchstraße schon mit bloßem Auge richtig gut über dem Schwarzwald zu erkennen, trotz der enormen Lichtverschmutzung so nah am Rheintal. Klasse!

Es ist schon einige Zeit her, als ich das letzte mal die Milchstraße fotografiert habe, zumindest das sommerliche „Zentrum“. Daher ist das erste mal in Jahr immer spannend festzustellen, ob man das denn noch kann. 😉

Nach dem ersten Testschuss wurde dann auch gleich auf dem Display der Kamera klar: Das Aufstehen hat sich gelohnt.

Die Kamera war hier „temperaturbedingt“ noch auf Winterzeit eingestellt. 😉

Die Einstellungen sind dafür meistens relativ ähnlich. Blende soweit auf wie möglich, Belichtung  so lange, dass die Sterne durch die Erdrotation noch keine Striche ziehen. Wie lange das sein darf hängt von der verwendeten Kamera und der Brennweite, bzw. dem Objektiv ab. Danach passe ich dann noch den ISO-Wert an, bis das Bild hell genug ist. Das war’s im Großen und Ganzen.

Den Weißabgleich habe ich dabei immer auf Automatik, da ich im RAW-Format fotografiere und den so später anpassen kann.

Da man auf dem abfotografierten Kameradisplay oben außer den Einstellungen nicht sooo besonders viel erkennen kann: So sieht das unbearbeitete Foto aus:

Da man mit dem 14mm-Weitwinkelobjektiv eigentlich schon verdammt viel auf’s Bild bekommt ist mir das für solche Motive meistens nicht genug. Hier mache ich mir dann die Mühe mehrere Fotos nebeneinander im Hochformat zu schießen um sie später zu einem Panorama zusammenzusetzen. Das passte hier mit dem Weg sehr gut für ein Pamorama.

Gegen die überbelichteten Stellen, wie hier durch die teils sehr hellen Lichter in Kappelrodeck mache ich dann eine Belichtungsreihe aus mehreren Fotos, die ich dann später mit Photoshop überblende. Wieviele Aufnahmen und in welchem Abstand hängt von der Helligkeit der Lichter ab. Das mache ich meist „Pi mal Daumen“.

Anschließend werden die einzelnen Aufnahmen in Lightroom CC grob „vorentwickelt“ und dann mit PTGui zu einem Panorama zusammengesetzt.

Danach dann gehts dann für den finalen „Feinschliff“ wieder zurück in Lightroom CC.

Gegen halb 5 wurde die Milchstraße dann auch schon merklich schwächer durch die langsam aufgehende Sonne. Der Sun Surveyor hatte ja auch eine Sichtbarkeit bis 4:15 vorhergesagt. Punktlandung. Da hatte ich aber meine Aufnahmen schon alle im Kasten.

Danach hab ich dann noch die tolle Stimmung in der Morgen-Dämmerung mit Blick auf Kappelrodeck festgehalten, bevor ich mich wieder den Heimweg gemacht habe.

[Ausblick] – Sony A7, Samyang 14mm; ISO 400; F7.1; 30s

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2 Kommentare

  1. Wie immer ein toller Blogeintrag. Wieder was Neues gelernt: Wusste gar nicht, dass man bei SunSurveyor auch die Position der Milchstraße anzeigen lassen kann.

    MfG
    Markus

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